Retainer vs. Erfolgsbasiert = Äpfel und Birnen?
In der klassischen Personalberatung finden sowohl Retainer- als auch erfolgsbasierte Modelle ihre Anwendung und auch ihre Berechtigung. Beide zielen darauf ab, Vakanzen erfolgreich zu besetzen, doch ihr Erfolg hängt stark von den spezifischen Anforderungen der Positionen ab.
Erfolgsbasierte Vermittlung:
Dieses Modell eignet sich besonders für Positionen, bei denen allgemeingültiges und klar definiertes Fachwissen im Vordergrund steht. Personalberater können hier auf einen großen Pool schnell identifizier- und vergleichbarer Kandidaten zugreifen. Sie bieten Kandidaten oft parallel bei verschiedenen Unternehmen an, wobei der Kunde der am schnellsten reagiert und den Bewerber überzeugen kann den Zuschlag erhält. Die Schlüsselfaktoren für den Erfolg liegen hier in der Multiplizität, Geschwindigkeit und Standardisierung.
Für den Auftraggeber hat dieses Modell den Vorteil, dass nur bei erfolgreicher Vermittlung gezahlt wird.
Retainer-Modell:
Bei einem Retainer-Vertrag beauftragt der Kunde den Personalberater exklusiv mit einer zielgerichteten Suche und zahlt ein Vorab-Honorar, das im Erfolgsfall verrechnet wird. Der Berater setzt sich intensiv mit dem Unternehmen und den Anforderungen der Stelle auseinander, besucht das Unternehmen, lernt dabei z.B. die entsprechenden Fachbereichsleiter kennen, und spricht dann Kandidaten gezielt an. Er recherchiert neben Social-Media-Kanälen auch bei Wettbewerbern, Kunden und Unternehmen mit vergleichbaren Expertisen. Der Berater tritt als erster gut informierter Sprecher des Unternehmens auf und vermittelt ein detailliertes und authentisches Bild des potenziellen Arbeitgebers. Dieser Ansatz eignet sich besonders für komplexe, leitende und schwerer zu besetzende Positionen.
Erfolgsbasierte Berater konzentrieren sich oft auf die für sie am leichtesten zu besetzenden Positionen, während schwierige Stellen, die in Unternehmen oftmals für Wachstum und Umsatzsteigerung entscheidend sind, lange unbearbeitet bleiben.